Dieser Blogartikel ist Nr. 1 von vier Artikeln über die “Makko Ho-Übungen”, auch bekannt als Dehnübungen für alle 12 Meridiane oder “Shiatsu zum Selbermachen”. Springen Sie zu den Mitmach-Videos, oder machen Sie sich vorher schlau über Organ-Uhr, Shiatsu und Meridianfunktionen, und woher der Energieschub für Ihre Gesundheit kommt.
Wenn Sie die Übungen im Anschluss ans Lesen ausprobieren, führen Sie bitte alle sechs Übungen komplett hintereinander durch. Nur so bewegen Sie Ihren gesamten Energiekreislauf durch alle 12 Meridiane. Der Zusammenhang macht den Unterschied. Vereinzelte Übungen bringen dieses Ergebnis nicht.
Der praktische Ablauf dauert - wenn man mit der korrekten Durchführung vertraut ist - nur fünf Minuten. So einfach können Sie sich Wohlbefinden holen und Spannungen in Körper und Psyche lösen. Ich zeige Ihnen, wie das geht, und turne jede einzelne Übung im Video vor.
Um auch Ihren kritischen Verstand zu überzeugen, liefern die folgenden Blogartikel faszinierendes Hintergrundwissen zu den praktischen Übungen:
- Wie die “alten Chinesen” sich das Körperinnere sowie Gesundheit und Krankheit vorgestellt haben
- Wie die “chinesische Organ-Uhr” tickt
- Was jeder Meridian - einzeln und als Paar - in Körper und Psyche zu erledigen hat
- Und was das für Ihren Energiehaushalt und Ihr Wohlbefinden bedeutet
Wenn Sie die “Makko Ho-Übungen” ausprobieren, wird Ihnen die eine oder andere Übung besonders wohl tun oder besonders schwer fallen. Das ist dann kein Zufall sondern ein wertvoller Hinweis, in welchem Meridian momentaner Energiemangel oder Blockaden sind. Sie können dann in der Liste “Meridianfunktionen” nachschauen, mit welchen Organen, Emotionen und Lebensthemen das zu tun hat.
Ziel der Übungen ist, den eigenen Körper besser kennenzulernen und selbstbestimmt in einen guten Zustand zu bringen.
Lisa Exenberger, Shiatsupraktikerin
Ich bin Mentaltrainerin, Buchautorin und Shiatsu Qualified Practitioner, derzeit in eigener Praxis in Gmunden/Oberösterreich. Meine Berufserfahrung mit Shiatsu begann schon in den 1990-er-Jahren, als ich gemeinsam mit einer Kollegin eine der ersten Shiatsu-Praxen in der Wiener Innenstadt betrieb.
Shiatsu beruht auf der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und wurde im 20. Jhdt. von japanischen Praktikern und Ärzten in ein System gefasst, das Massage, Physiotherapie und Psychologie verbindet. Diese ganzheitliche, den ganzen Menschen erfassende Methode nahm dann ihren Weg in die USA und weiter nach Europa. Heute ist Shiatsu im Westen voll angekommen, anerkannt, wird von privaten Krankenversicherungen und beim SVS-Gesundheitshunderter refundiert, und ist ein bei der Wirtschaftskammer reglementiertes Gewerbe. Das bedeutet garantierte Ausbildungsqualität der Shiatsu-Praktiker und erwiesene Wirksamkeit der Behandlungsmethode.
Die “Makko Ho-Übungen” sind die perfekte Ergänzung zu professionellen Behandlungen. Körper spüren - Spannungen lösen - Kraft aufbauen - und dafür brauchen Sie keine Vorkenntnisse oder besondere Fitness. In den Videos turne ich jede Übung einzeln vor und weise auf die paar Dinge hin, die zu beachten sind. Viel Freude beim Ausprobieren!
Muss man an Shiatsu und die Meridiane “glauben”?
Ist “Lebensenergie” etwas Esoterisches? - Die “alten Chinesen” haben aufmerksam beobachtet, befragt, berührt, und sorgfältig dokumentiert, ärztliches Wissen in der Praxis, oft mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Sie haben nicht ins Körperinnerste hineingeschaut, also nicht seziert, denn sie waren überzeugt, dass das Wesentliche - die Lebensenergie, das “Ki” - aus toten Körpern (die man hätte sezieren können) bereits entwichen und daher nicht mehr erforschbar war. Das ist ein großer Unterschied zur Grundlage der westlichen Medizin.
“Die östliche Medizin ist nicht so sehr auf den Verstand und die Wissenschaftlichkeit ausgerichtet wie die westliche. Wenn wir allerdings die Geheimnisse des Lebens achten und den Patienten dazu bringen, sich selbst wahrzunehmen, wird die Krankheit verschwinden und der Patient sich bemühen, von sich aus gesund zu werden.” (Dr. S. Masunaga / Dr. W. Ohashi: Das große Buch der Heilung durch Shiatsu, O.W.Barth-Verlag, 7. Auflage 1993, S.13)
“Es lag stets eher in der Natur der chinesischen Medizin, Muster und Beziehungen zu beobachten, als Bestandteile zu analysieren.” (Paul Lundberg: Die heilende Kraft des Shiatsu, Mosaik Verlag 1992, S. 80)
Wie man über komplexe Zusammenhänge spricht, kommt immer aus Zeit und Ort einer bestimmten Kultur, und wir Menschen brauchen Bilder, um Unsichtbares greifbar zu machen. Auch aus Sicht der modernen Physik besteht alles Lebendige aus Energie.
Am Boden der Tatsachen hatten natürlich auch die “alten Chinesen” Muskeln und Nerven, und wir im Jahr 2022 haben ebenfalls Meridiane und Lebensenergie. Körperfunktionen können aus westlicher und östlicher Sicht beschrieben und behandelt werden, Hauptsache es hilft. “Wer heilt hat Recht.” - sagte schon Hippokrates, der Urvater der europäischen Medizin.
Dass Shiatsu wirkt, bestätige ich aus langjähriger Berufserfahrung, und ich durfte schon viele Menschen bei alltäglichen Spannungen, bei Lebenskrisen, in Schwangerschaften und selbst gesetzten Herausforderungen wie z.B. Extrembergsteigen mit Shiatsu unterstützen.
Die ältesten Menschen der Welt finden sich auch heute - gesund und munter - im japanischen Kulturkreis. Da muss doch was Wahres dran sein an den Meridianen als Leitbahnen der Lebensenergie.